Lasörling 3.098 m
Auf den höchsten Berg im Süden des Virgentals
Man muss schon ziemlich gut drauf und vielleicht auch ein bisschen verrückt sein, um den Lasörling an einem Tag aus dem Tal heraus zu besteigen. Wenn aber Ausdauer und Trainingszustand gut sind, spricht nichts gegen so einen Gewaltmarsch auf diesen schönen Aussichtsgipfel. Eine wichtige Voraussetzung ist auf alle Fälle eine stabile Wetterlage ohne Gewitterneigung, andererseits schadet es auch nichts wenn es nicht zu kühl ist, da die schattigen Nordpassagen gern vereist sind.
In Hinterbichl überqueren wir die Isel hinter dem Campingplatz, gehen Richtung Prägraten und biegen bei nächster Gelegenheit zur Lasnitzenhütte ab. Zunächst auf schmalem Pfad steil durch den Wald, später auf dem Fahrweg in mäßiger Steigung zur Hütte. Wir folgen dem Steig in das Lasnitzenalmtal hinein bis an eine Weggabelung.
Links führt der Muhsweg hinüber zur Bergerseehütte. Wir folgen der Beschilderung zum Lasörling und gewinnen auf etwas schärfer werdender Steigung allmählich an Höhe. Der Weg schenkt sich über weite Strecken irgendwelche Kurven und Serpentinen und führt ziemlich geradlinig in das Talende.
Wir erreichen nun schuttdurchsetzte Steilabstürze und nähern uns über einen anstrengender werdenden Steig mit den ersten Seilsicherungen dem Gipfelaufschwung des Lasörling. Steil geht es auf eine schmale Scharte und dann in leichter Kletterei an einem Grat entlang über die Dreitausendmetergrenze. Beidseitig geht es recht haltlos nach unten, so dass hier äußerste Vorsicht angebracht ist!
Noch einmal lädt ein kleiner Sattel zu einer Verschnaufpause ein, dann bezwingen wir auf wieder etwas leichterem Steig die letzten Höhenmeter bis zum Gipfel mit Kreuz und Buch.
Der Abstieg erfolgt auf dem Anstiegsweg. Im Fels- und Geröllbereich ist umsichtiges Gehen wichtig! In der Wärme des Nachmittags sind die vorher gefrorenen oder feuchten Passagen trocken und rutschig; herumliegende Steine sind locker und geben den Tritten gern nach. Losgetretene Steine springen unberechenbar mehrere Hundert Meter ins Lasnitzental hinab und gefährden Bergsteiger unter uns.
Die Lasnitzenhütte wird nach dem knochenfressenden Abstieg (etwa 2 Std. vom Lasörling) sicher gern zu einer kleinen Rast genutzt.
Toureninfo
- Sehr gute Ausdauer und gute körperliche Verfassung erforderlich! Gesamtzeit der Tour überschreitet die 8 Stunden Grenze, deutlich über 1.700 Höhenmeter sind sowohl auf- als auch wieder abzusteigen! Zeit: Hinterbichl – Lasörling 5h – 6h, je nach Wegverhältnissen und Verfassung. Höhenmeter: Hinterbichl – Lasörling: ca. 1.760 m.
- Die leichten Kletterstellen am Lasörling erfordern etwas Beherztheit. Schwindelfreiheit erforderlich, die Kletterpassagen sind aber gut seilversichert.
- Nur für Geübte! Die Felspassagen erfordern absolute Trittsicherheit und umsichtiges Steigen. Oben hat es sehr viel lockeres Gestein, und im schattigen Nordhang sind auch im Sommer Vereisungen möglich. Im Grataufschwung zum Gipfel ist durchaus Versteigen möglich!
Hinweise
Die Tourenvorschläge ersetzen keine Wanderbücher oder Wanderkarten! Der Download von .gpx-Dateien (wir haften nicht für fehlerhafte Daten) und vor allem die Verwendung des Tracks erfolgt auf eigene Gefahr und ersetzt keinesfalls das Wissen um den Umgang mit Landkarten und schon gar nicht das Wissen und die Erfahrung im (winterlichen) Gelände (ua. Lawinengefahr!).
Generell kann keinerlei Haftung übernommen werden für Unfälle und Schäden, die mit den vorgestellten Touren in Zusammenhang gebracht werden.
Die Touren werden von www.hinterbichl.at zur Verfügung gestellt. Dort findet ihr auch detailliertere Infos zu den allgemeinen Hinweisen bzw. Tourenbeschreibungen. Ein herzliches Dankeschön an Peter M. Faißt.