Willkommen im Appartementhaus Innerkratzerhof / Prägraten

Über die Sajatscharte

Herzhafter Felsenweg!

Zur Johannishütte lasst ihr euch am besten mit dem Hüttentaxi bringen, das erspart eine Menge Zeit und den im Rahmen dieser Tour nicht interessanten Erstanstieg.

Wer partout in Hinterbichl zu Fuß starten möchte, sollte für den Anstieg zur Johannishütte 2 bis 2½ Std. zusätzlichen Zeitbedarf einplanen. Außerdem macht das dann ca. 800 Höhenmeter extra.
Neben der Hütte geht es ostwärts auf den in Richtung Sajathütte bzw. Eisseehütte aus­ge­schilderten Weg. In Serpentinen geht es zügig nach oben, die erste «Herausforderung» stellt sich in Form einer Felsnase entgegen, die sehr steil auf recht rutschigem Untergrund durchstiegen wird. Diese Stelle ist bei allen Wetterverhältnissen mehr oder weniger schwierig, eine gewisse Ab­sturz­gefahr ist durchaus vorhanden!

Noch ein paar Meter geht es recht anstrengend in die Höhe, wir übersteigen im flacher werdenden Stück eine etwas windige Viehabsperrung und biegen dann bald um die Bergflanke. Je nach Tages- und Jahreszeit wird uns hier wahr­scheinlich zum ersten Mal die Sonne begrüßen.

Die Abzweigung des Venediger Höhenwegs zur Zopetscharte und weiter zur Eiseehütte ignorieren wir etwas später geflissentlich und wenden uns weiter talauswärts Richtung Sajatscharte.
Bald verlässt der Steig die weichen Alm­weg­serpentinen, und es geht über Block- und kleine Schneefelder stetig in einen riesigen, steil nach rechts abfallenden Felshang, der durch zwei Rinnen unterteilt ist. In der ersten Rinne liegt sehr oft noch ein etwa 30° geneigtes Schneefeld, welches ein bisschen vorsichtig überschritten wer­den sollte. Und dann tretet ihr in die Scher­nersschlucht! Für diese Passage, braucht ihr absolute Trittsicherheit, etwas Beherztheit und ein gewisses Maß an Schwindelfreiheit: die vielen Hundert Meter Abgrund sind schon be­eindruckend! Gefahr droht auch durch Steinschlag; in manchen Jahren weist ein Schild darauf hin. Auf jeden Fall: behaltet den Hang im Auge und passiert diese Stelle möglichst zügig!

An der Sajatscharte (2.750 m) gibt es einen wilden Rastplatz mit einer luftigen Bank, die nicht nach jedermanns Geschmack ist! Ein Blick ins Sajatkar zeigt das Dach der neuen Sajathütte, die sich hinter einem Erdwall vor Lawinen schützt.

Der Abstieg geht sehr steil an einigen Seil­sicherungen entlang über ausgewaschene Rinnen, die gelegentlich mit Brettern überbrückt sind (Trittsicherheit!).
Den Rückweg nach Hinterbichl könnt ihr entweder durch einen Direktabstieg über die Sajatmähder (Katinweg) und über den noch recht neuen Weg über die Stabanthütte oder auch in einem langen «Umweg» über die Bodenalm unter die Stiefel nehmen.

Toureninfo

  • Wilde Tagestour mit beeindruckenden Weg­ab­schnit­ten. Ausdauer erforderlich, da auch ständige Konzentration anstrengend ist! Gehzeiten: Johan­nis­hüt­te – Sajatscharte 2¼h; Scharte – Sajathütte ½h; Sajathütte – Bichl – Hinterbichl 2¾h. Hö­hen­meter: Johannishütte – Sajatscharte ca. 630m Auf­stieg; Scharte – Sajat­hütte 150m Abstieg, Sajat­hüt­te – Hinterbichl: 1.150m (!!!) Abstieg.
  • Die Schernersschlucht mit dem Steilabfall ins tiefe Dorfertal erfordert wegen des recht schmalen, in den Fels gehauenen Weges etwas Mut und ist nicht jedermanns Sache!
  • Der Aufstieg zur Sajatscharte erfordert absolute Trittsicherheit und die Beherrschung unweg­sa­men Geländes! Umsicht ist auch an einigen stein­schlaggefährdeten Stellen vonnöten.
  • Hinweis: Der Steig über die Sajatscharte muss seit einigen Jahren immer öfters wegen akuter Steinschlaggefahr im Bereich des Schernerskopf kurzfristig gesperrt werden! Man tut also gut daran, sich vor Antritt der Tour nach den aktuellen Verhältnissen zu erkundigen!

Varianten

  • Abstiegsvariante für beherzte Geher über die Bodenalm: Macht die Tour zu einer etwas länglichen Tagestour, die aber durchaus empfehlenswert ist. Gehzeiten: bis Sajathütte wie oben; Sajathütte – Bodenalm 1½ h; Bodenalm – Hinterbichl ca. 2 h
  • Kleiner Gipfelsieg: Direkt an der Sa­jat­scharte zweigt ein unscheinbarer und schlecht sichtbarer Steig (rote Markierung) zum Tanz­bo­den­köpfl (2.879m) ab. Wer absolut (!!!) trittsicher ist und über gute (!!!) Bergerfahrung verfügt, kann die­se Felsnase vorsichtig ersteigen. Extreme Vor­sicht ist beim Abstieg geboten, der Steig ist äußerst rutschig (lockeres Gestein) und zum Dor­fertal hin absturzgefährdet.
 Ergänzung aus den letzten Jahren: Der Steig ist praktisch nicht mehr erkennbar! Die Begehung ist heikel, ich (Peter M. Faisst) rate eher davon ab!

Hinweise

Die Tourenvorschläge erset­zen kei­ne Wanderbücher oder Wanderkar­ten! Der Download von .gpx-Dateien (wir haften nicht für fehlerhafte Daten) und vor allem die Verwendung des Tracks erfolgt auf eigene Gefahr und ersetzt keinesfalls das Wissen um den Umgang mit Landkarten und schon gar nicht das Wissen und die Erfahrung im (winterlichen) Gelände (ua. Lawinengefahr!).

Ge­nerell kann kei­ner­lei Haf­tung übernommen werden für Unfälle und Schäden, die mit den vor­ge­stell­ten Tou­ren in Zusammenhang gebracht werden.

Die Touren werden von www.hinterbichl.at zur Verfügung gestellt. Dort findet ihr auch detailliertere Infos zu den allgemeinen Hinweisen bzw. Tourenbeschreibungen. Ein herzliches Dankeschön an Peter M. Faißt.